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Pressemitteilung

Handlungsleitfaden für eine förderliche Zusammenarbeit von Künstlicher Intelligenz und Mensch

  • Gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen hat das VDI Technologiezentrum einen Handlungsleitfaden für Management und Betriebsräte aus der chemischen Industrie veröffentlicht
  • Das Dokument bietet Orientierung und Handlungsmöglichkeiten für einen am Menschen ausgerichteten Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Die Hoffnungen, die auf dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Wirtschaft ruhen, sind groß, doch mindestens ebenso groß sind noch immer die Hürden in der praktischen Umsetzung in Betrieben. Eine der zentralen Fragestellungen ist es, wie eine sinnvolle Zusammenarbeit von Mensch und KI entstehen kann, in der Vorbehalte überwunden und die Stärken beider Seiten gleichermaßen zur Geltung kommen können.

Anregungen, wie eine solche humanzentrierte Künstliche Intelligenz gelingen kann, gibt ein neuer Handlungsleitfaden für eine humanzentrierte Künstliche Intelligenz, den die Universität Duisburg Essen und das VDI Technologiezentrum veröffentlicht haben. Entscheider*innen und Fachleute aus Technischem Management, Human Resources und Betriebsrat finden darin Orientierung und Praxistipps zur Einbindung KI-gestützter Lösungen in den eigenen Betrieb. Der Fokus liegt auf der chemischen Industrie, doch die Erkenntnisse lassen sich auch in weiteren Branchen anwenden.

Kriterien und Maßnahmen für eine humanzentrierte KI

Der Leitfaden definiert unter anderem Merkmale, die eine am Menschen ausgerichtete KI ausmachen. Dazu gehören beispielsweise: erklärbare und transparente Entscheidungsmechanismen der KI, die aktive Einbeziehung und Mitbestimmung von Beschäftigten bei der Einführung von KI-basierten Lösungen sowie klare Verantwortlichkeitsstrukturen für den Einsatz des KI-Systems.

Wie sich diese Kriterien in die Praxis übersetzen lassen, zeigt der Leitfaden anhand von konkreten Handlungsoptionen auf. So raten die Autor*innen unter anderem dazu:

  • Die Einführung von KI-Lösungen als Change-Prozess zu verstehen: Neben der technischen Umsetzung muss von Anfang an die Einbeziehung aller betroffener Mitarbeiter*innen aktiv angegangen werden.
  • Sich mit den Kriterien und Vorteilen von Humanzentrierung auseinanderzusetzen: Dies gilt insbesondere für Entscheider*innen, aber zusätzlich muss das Konzept auch in die Breite getragen werden, da Humanzentrierung nur gemeinschaftlich erfolgreich angegangen werden kann.
  • Ressourcen bereitzustellen und Prozesse etablieren: Durch die Ausrichtung an einer Humanzentrierung kann es gerade in der Einführungsphase zu Mehraufwänden kommen, die allerdings langfristig an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden.
  • Evaluation und Qualitätsmanagement zu betreiben: Auch laufende KI-Systeme sollten kontinuierlich mit Blick auf die Humanzentrierung begleitet und ausgewertet werden.

Der Leitfaden basiert auf Ergebnissen aus dem Verbundprojekt „Humanzentrierte Künstliche Intelligenz in der Chemischen Industrie (hKI-Chemie)“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Das Projekt wird geleitet von Prof. Dr.-Ing. Torben Weis, Fachgebiet Verteilte Systeme an der Universität Duisburg-Essen. Neben einer umfangreichen Analyse wissenschaftlicher Literatur und Strategiedokumenten aus der politischen Administration bilden mehrere Workshops mit den Sozialpartnern der Chemiebranche die inhaltliche Grundlage.

Bei der Ausarbeitung des Leitfadens haben darüber hinaus der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BACV) und der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE) aktiv unterstützt.

Zur Publikation


Über das Projekt „Humanzentrierte Künstliche Intelligenz in der Chemischen Industrie (hKI-Chemie)“

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt „Humanzentrierte Künstliche Intelligenz in der Chemischen Industrie (hKI-Chemie)“ erforscht, entwickelt und erprobt Mechanismen, die geeignet sind, Mensch und KI gemeinsam an einer Problemlösung arbeiten zu lassen.

Am Verbundprojekt beteiligt sind neben der Universität Duisburg-Essen die Universität Bamberg sowie fünf Unternehmen aus der Chemischen Industrie.

Zur Projektwebsite

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