BMBF-Förderprogramm für Medizintechnik: Schneller in die Anwendung
Seit Mai 2021 gilt eine EU-Verordnung verpflichtend, die die Zulassung von Medizintechnik strenger regelt – die Medical Device Regulation (MDR). Während man sich auf EU-Ebene dadurch mehr Sicherheit verspricht, befürchten Hersteller in Deutschland, dass durch bürokratische Hürden wichtige Innovationen nicht auf den Markt kommen. Beim Mittelstandsforum des Branchenverbands BVMed stellte unsere Kollegin, Dr. Monika Weinhold, Fördermaßnahmen des Bundesforschungsministeriums (BMBF) vor. Diese sollen den Mittelstand fit für die MDR machen.
Im Mittelpunkt standen dabei die BMBF-Fördermaßnahmen „KMU-innovativ: Medizintechnik“ und „Klinische Evidenz“, die das VDI Technologiezentrum als Projektträger betreut. Diese unterstützen KMU, innovative Medizintechnik zu realisieren und in die Patientenversorgung zu überführen. Bei den entsprechenden Fördermaßnahmen ist die Personalförderung ein wichtiger Baustein. „Personalkosten und 100 Prozent-Overhead-Pauschalen können in der Forschungsförderung angesetzt werden“, so Dr. Monika Weinhold, Technologieberaterin im VDI TZ.
Sie verwies zudem darauf, dass es mit dem Forschungszulagengesetz seit dem Jahr 2020 eine steuerliche Forschungsförderung gebe, die auch von KMU beantragt werden kann. Dazu gehörten auch die FuE-Personalkosten mit Zulagen von bis zu einer Million Euro pro Jahr.
„Gesundheitswirtschaft ist in Deutschland eine wichtige Schlüsselbranche“
Einmal im Jahr veranstaltet der Wirtschaftsverband BVMed (Bundesverband Medizintechnologie e. V.) – der die Interessen von über 230 Medizintechnik-Unternehmen in Deutschland vertritt – ein Mittelstandsforum. Der Mittelstand ist für den BVMed und die deutsche Gesundheitswirtschaft deshalb so entscheidend, weil KMU für große Teile der Wertschöpfung verantwortlich sind. Außerdem sorgen sie für Innovationen und neue Technologien im Bereich der Medizintechnik.
In diesem Jahr stand die BVMed-Veranstaltung am 14. September 2021 unter dem Titel „Die Förderung des MedTech-Mittelstands“. „Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist in Deutschland eine wichtige Schlüsselbranche“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Insbesondere die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig Medizintechnik und Medizinprodukte für die Gesundheitsversorgung der Menschen sind.
Will man heute als Medizintechnik-Unternehmen eine neues Medizinprodukt auf den Markt bringen, muss eine Vielzahl an regulatorischen Anforderungen erfüllt sein. Vor allem mittelständische MedTech-Unternehmen stehen aufgrund der sich wandelnden regulatorischen Anforderungen durch die MDR vor großen Herausforderungen, so der BVMed.
Hintergrund
Die VDI Technologiezentrum GmbH (VDI TZ) ist vom BMBF mit der Projektträgerschaft "Medizintechnik“ und der Umsetzung des Fachprogramms „Medizintechnik” betraut. Das Ziel des Fachprogramms ist es, innovative technische Ansätze im Bereich der Medizin und Gesundheit durch eine versorgungsorientierte Förderstrategie und konkrete Fördermaßnahmen schneller aus der Forschung in die Anwendung zu bringen.
Informationen zu Fördermöglichkeiten für Unternehmen gibt es bei uns unter 030/275950641 oder per Mail auf Anfrage an: pt_gesundheitswirtschaft@vdi.de