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Forum Klimaresilienz NRW

Unternehmerische Ideen für ein sich wandelndes Klima

Am 27. März veranstaltete das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW die erste Ausgabe des Forums Klimaresilienz NRW. Rund 250 Teilnehmende verfolgten vor Ort und im Stream Vorträge und Panels rund um das Thema Klimafolgenanpassung. 

Unternehmen.Machen.Klimaanpassung - unter diesem Motto lud das vor einem Jahr gestartete Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW (NKU) am 27. März zum Forum Klimaresilienz NRW ins Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage, wie Unternehmen in Nordrhein-Westfalen die Herausforderungen der Folgen des Klimawandels angehen. 

Eröffnet wurde die Veranstaltungstag durch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Er skizzierte in seiner Ansprache, wie notwendig die Anpassung an die Klimawandelfolgen ist. Im Anschluss folgte die Keynote von Dr. Insa Thiele-Eich, die als Meteorologin, Klimaforscherin und Astronautin ihre Perspektive auf das Thema darlegte. Darin sprach sie sich gegen eine „Ganz-oder-gar-nicht-Mentalität“ aus und warb stattdessen für viele kleine Schritte und dabei alle betroffenen Akteursgruppen einzubinden.

Panels mit vielfältigen Einblicken ins Thema 

Im darauffolgenden Panel diskutierten Krischer und Thiele-Eich mit Vertreter*innen der Bauindustrie, kommunaler Unternehmen und des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen.NRW zu der Frage: „Klimaanpassung: Wo stehen die Unternehmen in NRW?“. Eines der vielen Beispiele war dabei weißer Asphalt als Alternative zum üblichen Asphaltbelag auf Straßen. Dieser sei zwar teurer, erhitze sich aber weniger stark bei Sonneneinstrahlung und gibt somit weniger Wärme an die Umgebung ab. 

Noch tiefer in die Praxis ging es im zweiten Panel, in dem zwei Best Practices für Klimaanpassung eine Bühne bekamen: Das Unternehmen AquaFence widmete sich dem Thema Hochwasserschutz, dem angesichts zunehmender Extremwetterereignisse auch aus Unternehmenssicht eine immer größere Bedeutung zukommt. Das Start-up mygreentop stellte anschließend sein System zum Begrünen von Schrägdächern vor – ein wichtiger Beitrag für mehr Biodiversität und Kühlung in urbanen Räumen.

Neue Ideen und Praxiseinblicke 

Im Anschluss fand die Preisverleihung des NKU.Hackathon! statt, bei dem Mitte März Studierende in Teams an Lösungsansätzen für unternehmerische Herausforderungen der Klimaanpassung gearbeitet hatten. Daran schloss sich ein Science Slam von Dr. Maria-Elena Vorrath von der Universität Hamburg an, die einen Einblick in eine Methode vorstellte, mit der CO2 gebunden werden kann. Dem Titel des Slams „Das ist keine Lösung“ folgend, betonte sie, dass dies allenfalls einen kleinen Beitrag zur Lösung der Klimakrise leisten könne und kein Weg an der umfassenden Reduzierung des CO2-Ausstoßes vorbeiführe. 

Nach der Mittagspause, die zum Networking und dem Besuch der begleitenden Ausstellung genutzt werden konnte, hatten die Teilnehmenden die Auswahl zwischen vier verschiedenen Fachsessions. Eine dieser Fachsessions gestaltete das VDI Technologiezentrum gemeinsam mit dem VDI e.V., dem HANDWERK.NRW sowie dem Westdeutschen Handwerkskammertag. Thema war dabei die zentrale Rolle des Handwerks bei Maßnahmen zur Klimaanpassung auf lokaler und regionaler Ebene. In einem Praxisbericht stellten die Expert*innen den gegenwärtigen Wiederaufbau in Flutregionen wie dem Ahrtal vor. In den anschließenden Diskussionsrunden wurde erarbeitet, welche Netzwerke, Kooperationen und Governance-Strukturen notwendig sind, um Klimaanpassung vor Ort sicher und effizient voranzutreiben und welche Rolle Standards und Normen dabei spielen können. 

Themen der weiteren Fachsessions waren die Klimaanpassung im Lieferkettenkontext, naturbasierten Lösungen sowie dem Beratungsprozess „KLIMA.PROFIT“, der Unternehmen in NRW bei der Klimaanpassung begleitet.

Über die Rolle des VDI Technologiezentrums

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW) unterstützt das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW seit November 2021 Unternehmen darin, die Risiken des Klimawandels zu minimieren und klimaresiliente Lösungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das VDI Technologiezentrum leitet das Netzwerk gemeinsam mit Prognos AG, Rebel Deutschland GmbH und Climaticon GmbH. 

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