EVF Dialog stärkt nationale Vernetzung
Das Interesse am Europäischen Verteidigungsfonds ist ungebrochen: Das zeigte die wachsende Teilnehmerzahl beim zweiten EVF Dialog, zu dem die Nationalen Kontaktstelle für den Europäischen Verteidigungsfonds (NKS EVF) eingeladen hatte. So kamen rund 150 Teilnehmende am 4. November im Köln zusammen, um sich mit dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), der Europäischen Kommission sowie Akteuren aus der Wirtschaft und Wissenschaft auszutauschen und mehr über den EVF zu erfahren.

In seinem Eröffnungsvortrag zog Dirk Seebeck, Ministerialrat im BMVg, Bilanz über die bisherigen Erfahrungen mit dem EVF. Sein Fazit: Der Fonds sei ein hervorragendes Instrument, um die Community der europäischen und nationalen Verteidigungsindustrie zu stärken. Gleichzeitig müsse er künftig flexibler und effizienter werden.
Auch Sylvia Kainz-Huber von der Europäischen Kommission (Head of Unit B1 – Defence Industrial Programming Coordination) griff dieses Thema auf. Sie stellte unter anderem die Ergebnisse der Zwischenevaluation des EVF vor und gab einen Ausblick darauf, welche europäischen Fördermöglichkeiten ab 2028 zur Verfügung stehen werden.

Aktiv im EVF: Einblick in die Praxis
Vom Blick in die Zukunft ging es zurück in die Praxis: In einem Bühnengespräch gaben Sepp Huber (Airbus Defence and Space GmbH) und Torsten Müller (aditerna GmbH) wertvolle Einblicke, wie man Teil eines EVF-Konsortiums wird. Wer bereits an einem EVF-Projekt beteiligt ist, konnte beim anschließenden Vortag von Verena Becker vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle alles Wichtige zum Thema Exportlizenzen und Genehmigungspflichten erfahren.
Danach war die Bühne frei für diejenigen, die noch Teil eines EVF-Projektes werden wollen: 15 KMU und Start-ups hatten im Rahmen einer Pitch-Session die Möglichkeit ihr Unternehmen in einem Kurzvortrag vorzustellen.
KMU und Start-ups standen auch im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission, der IHK Düsseldorf, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie von der AP Sensing GmbH. Sie diskutierten, welche Förderinstrumente jungen und kleinen Unternehmen bereits zur Verfügung stehen und wo weiterer Bedarf besteht.
Einen thematischen Schwerpunkt beim EVF Dialog 2025 setzte Dr. Joachim Weber, Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit seinem Vortrag zu den Herausforderungen maritimer Sicherheit.

Dialog: Im Gespräch mit BMVg, Kommission und NKS EVF
Wie lassen sich Stolpersteine und Fehler bei der Antragsstellung vermeiden? Die Frage klärte das BMVg in einem Beitrag zu amtsseitigen Hinweisen zum Umgang mit dem EVF geklärt.
Danach war der Raum offen für den „Dialog“, um alle Fragen loszuwerden, die sich über den Tag ergeben haben. An verschiedenen Thementischen kamen die Teilnehmenden mit Expertinnen und Experten vom BMVg und der NKS EVF ins Gespräch und diskutierten zentrale Fragestellungen. Das niedrigschwellige Format kam gut an und sorgte für neue Impulse und Vernetzung zwischen nationalen Akteuren und Institutionen.
Über die Arbeit des VDI TZ im Bereich zivile Sicherheit
Seit 2023 ist das VDI TZ mit der Umsetzung der Nationalen Kontaktstelle für deutsche Antragstellende im Auftrag des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) verantwortlich. Die NKS EVF dient als Anlaufstelle für Fragen rund um den Europäischen Verteidigungsfonds, unterstützt in der Antragsphase und organisiert Infoveranstaltungen wie den EVF Dialog.