Mittelstand präsentiert Erfolge von grüner KI
Wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) KI-Lösungen erfolgreich und ressourcenschonend im Betrieb einsetzen, zeigte das Bundesumweltministerium auf dem diesjährigen Green-AI Hub Forum am 14. Mai in Berlin. Rund 120 Branchenvertreter*innen nutzten die Gelegenheit, sich über den gewinnbringenden Einsatz von KI im Mittelstand auszutauschen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke eröffnete die Veranstaltung.
Mit künstlicher Intelligenz zu mehr Ressourceneffizienz in KMU – das ist die Grundidee des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ins Leben gerufenen Green-AI Hub Mittelstand. Dafür entwickelt der Hub seit 2023 gemeinsam mit ausgewählten KMU praxisnahe KI-Pilotanwendungen. Die ersten Ergebnisse präsentierte das BMUV nun auf dem Green-AI Hub Forum im Bundesumweltministerium in Berlin und zog nach einem Jahr der Initiative eine positive Bilanz.
Mit grüner KI zur nachhaltigen Transformation
In ihrer Eröffnungsrede zeigte sich Bundesministerin Steffi Lemke auf dem Forum beeindruckt und beglückwünschte die ersten Projektteams zu ihrer erfolgreichen Arbeit. „Die Pilotprojekte des Green-AI Hub Mittelstand setzen auf besondere Weise KI für mehr Ressourcenschutz und Materialeinsparungen ein. Sie stehen für einen Mittelstand, der wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen mit modernen KI-Lösungen angeht und so zur nachhaltigen Transformation unseres Landes beiträgt.“
Dr. Constanze Haug, Geschäftsführung der koordinierenden Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH stellte die Bedeutung der Initiative bei der praktischen Umsetzung von KI-Strategien hervor. Dabei gelte es gerade solchen Betrieben zu helfen, schneller ins Handeln zu kommen, die vielleicht nicht die Zugänge der großen Industrieplayer haben. Im Panelgespräch mit Stefan Demuth, ebenfalls Geschäftsführung der ZUG, und Prof. Dr. Oliver Thomas vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) betonte Demuth: „Der Ansatz, durch moderne KI-Technologie das Problem der Ressourcenknappheit anzugehen, weist in die richtige Richtung. Jetzt geht es darum, dies in die Breite zu tragen.“ Aus den bestehenden Praxisbeispielen entstehe nun Wissen darüber, wie die Aktivitäten auf andere Anwendungsfälle übertragen werden können, so Prof. Dr. Thomas.
KMU-Projekte verzeichnen hohe Ressourceneinsparung – jetzt bewerben!
Einblicke in jene konkreten Beispiele lieferten zehn mittelständischen Unternehmen im Anschluss – davon fünf abgeschlossene und fünf neue Pilotprojekte. Das Spektrum der abgebildeten Branchen war dabei ebenso divers wie die zum Einsatz kommende KI-Technologie und reicht von Bauunternehmen über Automobilzulieferung bis hin zu Lebensmittelproduktion und Bekleidung. Durch die im Betrieb implementierten KI-Anwendungen konnten die ersten abgeschlossenen Projekte eine erhöhte Ressourceneffizienz verzeichnen – unter anderem mit erheblichen Materialeinsparungen von über 70 Prozent.
Während der Projektvorstellungen und an den Ständen bot sich dem Publikum die Gelegenheit, in den direkten Austausch mit den Projektteams zu treten. So ergab sich für alle Beteiligten ein vielfältiges Bild, sowohl zu den Herausforderungen als auch den immensen Einsparpotenzialen, die der Einsatz von KI-Technologien in der betrieblichen Praxis mit sich bringen kann.
Die entwickelten KI-Lösungen werden nach Ende der Projekte als Open Source zur Verfügung gestellt. Die Bewerbungsphase für die nächsten Pilotvorhaben läuft bereits. Interessierte KMU sind aufgerufen, sich jetzt zu bewerben
Die Rolle des VDI TZ
Im Auftrag des BMUV setzt die ZUG den Green-AI Hub Mittelstand administrativ und fachlich um. Als Auftragnehmer*innen der ZUG übernehmen das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das VDI TZ und das Wuppertal Institut den Aufbau und den Betrieb der Initiative. Das VDI TZ ist insbesondere für den Aufbau des KMU-Netzwerks und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.