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Projektträger-Tag 2024

Netzwerk der Projektträger beschleunigt die Innovationsförderung

Vom 10. bis 11. September lud das Projektträger-Netzwerk zum Projektträger-Tag an den Charité Campus Virchow Klinikum in Berlin. Unter dem Motto „Aus Ideen werden Innovationen“ diskutierten über 350 Fachleute aktuelle Herausforderungen und Lösungen zur Weiterentwicklung der Innovationsförderung. In diesem Jahr organisierte das Netzwerkmitglied VDI Technologiezentrum die alle zwei Jahre stattfindende zentrale Fachveranstaltung der Projektförderung.

Ihre Begrüßungsrede eröffnete Staatssekretärin Judith Pirscher vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer klaren Bestätigung zur unverändert wesentlichen Rolle der Projektträger als Umsetzer von Forschungs- und Innovationsförderung. Als Erwartung und gemeinsame Aufgabe von BMBF und Projektträgern nannte sie die Notwendigkeit, durch digitale Prozessen Bürokratie abzubauen und Abläufe zu beschleunigen. Erste Erfolge seien die elektronische Akte und das entfallene Schriftformerfordernis. Außerdem ermutigte Pirscher, die strategischen Herausforderungen der Haushaltssituation konstruktiv anzugehen. Mit Blick auf die Zukunft verlasse sie sich weiterhin auf die Kompetenz, Qualität und Tatkraft der Projektträger. Damit verband sie den ausdrücklichen Dank für die mittlerweile 50-jährige Erfolgsgeschichte der Projektförderung.

Politik-Impulse: Projektträger - unverzichtbar für das Innovationssystem

Auch die weiteren Speaker aus dem politischen Raum hoben die vertrauensvolle und kompetente Zusammenarbeit hervor. Bernhard Kluttig, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), sprach über den signifikanten Anstieg an Aufgaben und Koordinierungsbedarf durch neue Programme und kofinanzierte Projekte. Umso mehr setze das BMWK bei der Beratung von Antragstellenden auf die Unterstützung durch die Expertise der Projektträger. Dabei plädierte Kluttig ebenfalls für eine bürokratieärmere Förderpraxis und einen haushaltsschonenden Mitteleinsatz.

Ohne Projektträger funktioniere das Innovationssystem nicht, betonte Albert Wulff, Unterabteilungsleiter Haushalt, Forschung und Steuerung am Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Aufgaben seien komplex – von der Konzeption der Förderprogramme bis hin zur zielgruppengerechten Kommunikation von Projektergebnissen, welche immer mehr an Bedeutung gewinne. Der Erfolg verlange eine gute fachliche Begleitung. Dabei schätzte er den strategischen Blick und das operative Wissen der Projektträger.

Wissenschaftliche Einblicke: Transfer als Schlüssel zur Innovation

Neben den Stimmen aus dem politischen Raum bereicherten Beiträge aus der Wissenschaft und Forschungspraxis das Plenum. Prof. Uwe Cantner, Vorsitzender der Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI), analysierte die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Transfer, um die Innovationspotenziale in Deutschland verstärkt nutzen zu können. Er forderte eine bessere Kommunikation zwischen den Welten der Wirtschaft und Wissenschaft, wozu beide Welten mehr Beiträge leisten müssten. Die Projektträger können hier mit Austauschformaten zu Transferprojekten die Bereiche näher zusammenbringen.

Prof. Raoul Klingner, Direktor Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft, stellte die wesentlichen Säulen der Forschungsgesellschaft vor. Insbesondere in der Verbundforschung sei die wichtige Rolle der Projektträger zu betonen. Er hob hervor, dass die Projektträger über einen umfangreichen und wertvollen Informations- und Datenschatz verfügen, und lobte die starke Partnerschaft zwischen ihnen und den Stakeholdern der Forschung.

In den Workshops: Fördermanagement weitergedacht

Nach den Keynotes am Nachmittag sowie am Folgetag arbeiteten die Fachleute in thematisch vielfältigen Workshops intensiv an der Weiterentwicklung des Fördermanagements. Im Fokus standen unter anderem die Rolle von sozialen Innovationen und die wirtschaftliche Transformation, die Begutachtung von Förderanträgen und KI in der Wissenschaftskommunikation. Zudem diskutierten die Teilnehmenden über die Vorteile und Usability der e-Akte Bund sowie Wege, wie diese zukünftig in ein agiles Fördermanagement integriert werden kann.

Fazit: Mutiger vorangehen

Der Geschäftsführer des VDI Technologiezentrums und aktuell Sprecher des Projektträger-Netzwerkes Sascha Hermann resümierte: „Der Projektträger-Tag hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig unsere Beratungsrolle und die gebündelte Expertise des Netzwerkes ist, um die Forschungs- und Innovationsförderung weiterzugestalten.“

Er plädiert dafür, den Dialog der Stakeholder zu intensivieren. Das System in Deutschland ist erfolgreich und Vorbild für andere. Das Projektträger-Netzwerk will auch weiterhin auf zukunftsrelevante Themen setzen und Partnerschaften zwischen Forschung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausbauen. „Mit Mut und Dialog – von allen Seiten - können auch zukünftig aus Ideen Innovationen entstehen, die den Standort Deutschland zukunftsfähig machen.“

 

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