Direkt zum Inhalt
Fachforum zur Nachhaltigkeit

Eine Welt ohne Abfall? - KI in der Kreislaufwirtschaft

Wie können die Pariser Klimaschutzziele mittels Kreislaufwirtschaft, Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung erreicht werden? Hierzu hat das VDI TZ das Fachforum „Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Zirkulären Ökonomie“ auf dem KONGRESS BW des Landes Baden-Württemberg in der Liederhalle in Stuttgart moderiert.  

Die Hoffnungen vieler Expertinnen und Experten konzentrieren sich auf die Kreislaufwirtschaft und eine deutlich erhöhte Ressourceneffizienz, wenn es um das Erreichen der Pariser Ziele zur Klimaneutralität geht. Welche Rolle können hier Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung spielen?

Dr. Nico Pastewski, Bereichsleiter Nachhaltigkeit im TZ: „Das Potenzial für einen erfolgreichen Einsatz von KI in der Kreislaufwirtschaft ist noch nicht erkannt. Heute geben mehr als 8 von 10 Unternehmen weniger als 5 % ihrer Klimaschutzinvestitionen für KI und Datenerhebung aus. Dabei ist das Potential enorm, KI kann Unternehmen dabei helfen, bis zu 45 % ihres Klimaschutzziels nach dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen! Ich stelle mir also eine Welt ohne Abfall vor, deswegen haben wir zu diesem Forum eingeladen.“ Namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Forschung sowie Unternehmen haben dazu Ansätze, Potenziale, Perspektiven und bestehende Anwendungen diskutiert. 

Best Practice: Kreislaufwirtschaft plus Digitalisierung und KI  

Ein Schwerpunkt des vom VDI Technologiezentrum (VDI TZ) moderierten Fachforums „Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Zirkulären Ökonomie“ waren Best-Practice-Projekte und aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Forschung und Innovation. Ein Beispiel war das BMBF-geförderte Projekt „DIBICHAIN“, das dezentrale Möglichkeiten der Datenspeicherung in der Luftfahrtindustrie untersucht.  

Hier wird die sogenannte Blockchain-Technologie genutzt, um die Luftfahrtindustrie perspektivisch im Sinne der Kreislaufwirtschaft umstellen zu können. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erheben umfangreiche und komplexe Daten zum Produktlebenszyklus, um den Entwicklungsprozess fair, sicher und ökonomisch zu gestalten. Grundlage ist das Blockchain-Modell, das Daten dezentral und frei von Hoheitsrechten speichert. Aktuelle Blockchain-Modelle sind allerdings in puncto Datensouveränität und Skalierung eingeschränkt. Und genau hier setzt das „DIBICHAIN“-Projekt an, an dem sich AIRBUS, Capgemini, das Blockchain Research Lab, ChainStep und die iPoint-Systems GmbH beteiligen. 

Der rege Austausch zu diesen und weiteren Projekten lieferte allen Teilnehmenden wertvolle Anregungen für den erfolgreichen Einsatz von KI und Digitalisierung in der Kreislaufwirtschaft – mit dem Ziel maximaler Ressourceneffizienz.  

Weitere Stimmen aus dem Fachforum im Überblick: 

„Die intelligente, souveräne Nutzung digitaler Anwendungen bietet uns die Chance, den komplexen Herausforderungen des Klimawandels und der damit verbundenen, integrierten Stadtentwicklung gut vernetzt und datengestützt zu begegnen und die Innovationsentwicklung zu stärken.“    
Dr. Beate Ginzel, Leiterin Referat Digitale Stadt, Stadt Leipzig

„Wir müssen die ökologischen Wirkungen Künstlicher Intelligenz als Teil der dynamisch voranschreitenden Digitalisierung im Blick haben und gleichzeitig deren Potentiale für eine nachhaltige Entwicklung auf nationaler und internationaler Ebene effektiv nutzen.“
Markus Kühlert,Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

„Als führender privater Innovationsdienstleister für die öffentliche Hand gestalten wir die Forschung in Deutschland aktiv mit. Dabei moderieren wir auch handelnde Akteure zielgerichtet. So können wir Schlüsselherausforderungen wie die Kreislaufwirtschaft durch technologische Lösungsstrategien voranbringen, etwa entlang der Digitalisierung.“ 
Dr. Nico Pastewski, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Gesundheit sowie Standortleiter Berlin, VDI Technologiezentrum GmbH 

Artikel teilen