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Forum Klimaresilienz NRW

Wie sich Unternehmen an den Klimawandel anpassen

Am 7. März lud das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW zum Forum Klimaresilienz nach Düsseldorf. Rund 200 Interessierte aus Wirtschaft, Politik und Forschung nutzten die Chance, über das Thema Klimaanpassung vor Ort und im Livestream zu diskutieren.  

Wie gehen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen die Herausforderungen des Klimawandels an? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Forums Klimaresilienz NRW `24 am 7. März – dem branchenübergreifenden Treffpunkt rund um die Klimaanpassung in und durch Unternehmen. Bereits zum zweiten Mal lud das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW (NKU) zu einem abwechslungsreichen Programm aus Diskussionsrunden, Speed-Networking und einer Innovationsausstellung ins Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Das VDI Technologiezentrum (VDI TZ) war mit der Organisation und Umsetzung der Veranstaltung betraut.   

Minister Oliver Krischer: NRW soll erster klimaneutraler Industriestandort werden 

Den Veranstaltungstag eröffnete der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Oliver Krischer. Er skizzierte in seiner Ansprache, inwiefern sich die Wetterextreme bereits in alle Richtungen bewegen – so war das Jahr 2023 für NRW nicht nur das wärmste, sondern auch das regenreichste Jahr seit Wetteraufzeichnungen. Unternehmen müssen demnach entsprechende Anpassungsmaßnahmen implementieren, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, so Minister Krischer. Er betonte die wichtige Rolle der wachsenden Klimaanpassungswirtschaft bei der Ambition Nordrhein-Westfalens, der erste klimaneutrale Industriestandort zu werden. 

Strukturelle Hürden der Klimaanpassung überwinden  

Wettermoderator Frank Böttcher erläuterte anschließend in der Keynote, wie der menschengemachte Klimawandel uns wetter- und temperaturtechnisch etwa drei Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit katapultiert. Bis Ende des Jahrhunderts ist mit einer Erderwärmung von über 3°C zu rechnen. Der Experte für Extremwetter veranschaulichte so eindrücklich die Notwendigkeit für Unternehmen klimaresilient zu werden. Entsprechend müsse die junge Generation durch gezielte Aus- und Weiterbildung fit gemacht werden. Zugleich ermunterte er zu mehr Zuversicht und schnelleren Entscheidungsprozessen für die Transformation. 

Dem Apell nach einer schnelleren Transformation schlossen sich Expert*innen aus Unternehmen und Politik in der nachfolgenden Podiumsdiskussion an. Sie forderten mehr Planungssicherheit und Entbürokratisierung zur Beschleunigung der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Denn insbesondere strukturelle Hürden stünden Unternehmen derzeit im Weg zur Klimaresilienz.  

Interaktive Austauschformate 

Neben den fachlichen Diskussionen wartete das Forum mit interaktiven Formaten zur Vernetzung und Information auf. An der Förder-Info Corner stellte Dajana Davidovic aus dem Team des NKU den NKU-Fördernavigator vor und informierte über mögliche Programme zur Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Im moderierten Speed-Networking lernten sich Akteur*innen der Klimaanpassung untereinander kennen und knüpften neue Kontakte zu Kooperationspartner*innen.  

Besonders greifbar wurde die Anpassungswirtschaft „made in NRW“ auf der begleitenden Innovationsausstellung, bei der die Teilnehmenden praktikable Produkte und Lösungen von Unternehmen und Organisationen aus der Region entdecken konnten. 

Der Blick in die Praxis: Klimaanpassung in der Gesundheit 

Die Diskussion am Nachmittag konzentrierte sich auf die ernsthaften Folgen des Klimawandels für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, insbesondere aufgrund zunehmender Hitzebelastungen. Betont wurde die Notwendigkeit, klimabedingte Risiken in der betrieblichen Gesundheitsvorsorge zu integrieren. So stellte Ann Elbers von Eurofleurs – Elbers GmbH & Co. KG innerbetriebliche Maßnahmen vor, die bereits erfolgreich im Unternehmen zum Schutz der Mitarbeitenden und der Produktion umgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem die Regenwassersammlung zur Begießung von Pflanzen oder Grünerholungsanlagen für Mitarbeitende insbesondere an Hitzetagen. 

Über die Rolle des VDI Technologiezentrums 

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW seit November 2021 Unternehmen darin, die Risiken des Klimawandels zu minimieren und klimaresiliente Lösungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das VDI Technologiezentrum leitet das Netzwerk gemeinsam mit Prognos AG, Rebel Deutschland GmbH und Climaticon GmbH. 

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